Staplerprüfung
In jedem Lager, sei es in einem Produktions- oder Handelsunternehmen oder auch in einem spezialisierten Betrieb der Logistikbranche, müssen Waren und Güter innerbetrieblich bewegt werden. Dabei legen die Waren oft viele Wege zurück: vom Wareneingang direkt in ein Zwischenlager oder direkt an die Stelle, wo sie zum Einsatz kommen. Danach geht es entweder direkt zur Auslieferung oder aber zunächst wieder in ein Zwischenlager. Je nach Grösse und Schwere der Güter kommen für diesen innerbetrieblichen Verkehr spezielle Fahrzeuge zum Einsatz, die sogenannten Stapler. Und nur wer eine n Staplerkurs absolviert und die Staplerprüfung erfolgreich abgeschlossen hat, darf diese bedienen.
Die besonderen Anforderungen an Staplerfahrer
Im Gegensatz zu Fahrzeugen im regulären Strassenverkehr, werden mit einem Stapler Lasten sowohl horizontal als auch vertikal bewegt. Die sich vertikal bewegenden Lasten führen deshalb zu einem anderen Gleichgewichtsverhalten,das man als Auto- oder LKW-Fahrer nicht gewohnt ist. Eine Unkenntnis des mechanischen Verhaltens dieser Geräte kann zu einer erhöhten Unfallgefahr führen.
Der Staplerfahrer muss daher ein besonderes Verständnis für die Mechanik dieser Fahrzeuge sowie die Wirkungen der Schwerkraft in jeder Situation besitzen. Hierbei geht es um die Arbeitssicherheit, aber auch darum, kostspielige Schäden an den transportierten Gütern zu vermeiden. Mit einer entsprechenden Ausbildung und der dazugehörigen Staplerprüfung werden diese Kenntnisse vermittelt und gefestigt.
Gesetzliche Anforderung an die Ausbildung
Die Bedienung von Staplern wird daher in der Schweiz als eine Tätigkeit mit besonderen Gefahren angesehen. Der Gesetzgeber hat deswegen eine Reihe von Vorschriften erlassen, die der Arbeitssicherheit dienen. Nach der Verordnung zur Unfallverhütung (VUV, Artikel 8) dürfen daher nur Mitarbeiter mit einer entsprechenden Ausbildung diese Tätigkeit ausüben. Als Nachweis der Befähigung gilt der Staplerausweis, der durch die erfolgreich abgelegte Staplerprüfung erworben wird.
Eine gründliche Ausbildung der Staplerfahrer ist nicht nur die gesetzliche Voraussetzung für die Berufsausübung sondern liegt auch im Interesse des Arbeitnehmers, der damit seine Qualifikation nachweisen kann und somit sein berufliches Fortkommen sichert. Ohne Ausbildung ist das Ablegen der Staplerprüfung nicht möglich. Gut ausgebildete Staplerfahrer sind zudem für die Arbeitgeber wichtige Mitarbeiter. Effizienz und Sicherheit tragen letztlich zum Unternehmenserfolg bei.
Stapler Kategorien
Mit der Richtlinie 6518, die von der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) erlassen wurde, wird die Ausbildung und Instruktion für die
Bediener von Flurförderzeugen geregelt. Im Vordergrund steht hierbei die Umsetzung der VUV zur Erhöhung der Arbeitssicherheit.
Diese Richtlinie berücksichtigt die sehr unterschiedlichen Typen von Flurförderfahrzeugen und ordnet diese in verschiedene Kategorien ein.
Zur Kategorie R gehören die Flurförderzeuge mit einer besonderen Gefahrenstufe. Man unterscheidet hierbei die folgenden Unterkategorien:
R1 Gegengewichtsstapler
Diese kennt man auch unter dem Begriff Frontgabelstapler. Es handelt sich dabei um Flurförderzeuge mit Gabelzinken oder einem Anbaugerät. Die Last befindet sich bei diesen freitragend vor den Vorderrädern und der Staplerfahrer sitzt in Fahrtrichtung.
In diese Kategorie gehört auch der Containerstapler, eine schwere Ausführung des Gegengewichtsstapler für das Umladen von ISO-Containern.
R2 Quersitz-, Hochregal- und Vierwegestapler
Anders als bei Gegengewichtsstapler sitzt der Staplerfahrer bei diesen Geräten quer zur Fahrtrichtung. Es gibt auch kein Gegengewicht, sondern stattdessen nach vorn auskragende Radarme. Dadurch lässt sich eine kürzere Bauweise erreichen, die insbesondere bei begrenzten räumlichen Verhältnissen und engen Arbeitsgängen von Vorteil ist.
Für die Arbeit im Hochregal verfügen Schubmaststapler ausserdem über einen ausschiebbaren Hubmast. Im Gegensatz zu Hubmaststaplern liegt bei diesen der Schwerpunkt der Last mehr im Zentrum, also zwischen Vorder- und Hinterachse.
Durch diese Konstruktion kommt das Gerät mit wesentlich weniger Gegengewicht aus. Je nach Bauweise gibt es “Man-up” und “Man-down”-Geräte. Bei ersteren kann der Staplerfahrer mit der Last hochfahren und das Aus-, bzw. Einladen der Güter direkt überwachen.
Vierwegestapler haben eine ähnlicher Funktion wie Quersitz-Schubmaststapler. Ihre Räder können bis 90 Grad gedreht werden, was eine deutlich verbesserte Manövrierfähigkeit bedeutet. Deswegen verwendet man diese Flurförderzeuge gern in Schmalgängen.
Hinweis: Die multifunktionalen Vierwegestapler können sowohl der Kategorie R2 als auch der Kategorie R3 zugeordnet werden.
R3 Seiten- und Vierwegestapler
Seitenstapler, auch Querstapler genannt, haben einen Schubmast und eine Lastaufnahmefläche. Der Staplerfahrer sitzt in einer Kabine seitlich der Ladung.Dieser Typ eignet sich besonders für den Umschlag von Langgütern.Vierwegestapler können sowohl in Kategorie R2 als auch in R3 eingeordnet werden.
R4 Teleskopstapler
Bei Teleskopstaplern handelt es sich um geländegängige Flurförderzeuge mit einem Teleskoparm. In Fahrtrichtung sitzt auch der Staplerfahrer in einer Kabine. Sie zeichnen sich durch universelle Einsetzbarkeit, etwa auf Baustellen oder in der Landwirtschaft aus. Ihre Funktionen lassen sich zudem durch verschiedene Zusatzgeräte erweitern.
Je nach Ausstattung können Teleskopstapler auch als Fahrzeugkran oder Hubarbeitsbühne Einsatz finden. Für die Bediener gelten dann Sonderregelungen. In der Staplerprüfung wird ebenfalls darauf eingegangen.Werden Teleskopstapler mit Seilwinde eingesetzt ist für die Bediener eine Ausbildung Kategorie A gemäss der Kranverordnung Pflicht. In diesem Fall ist keine Ausbildung in der Kategorie R4 nicht erforderlich)
Kategorie S
In der Kategorie S enthalten sind Flurförderzeuge, für die im Vergleich zur Kategorie R ein geringeres Unfallrisiko besteht und von denen keine besonderen Gefahren ausgehen. Für Geräte dieser Kategorie genügt daher eine Instruktion für die Lenker des Fahrzeugs gemäss Art. 6 VUV.
In die Kategorie S fallen Geräte wie
S1 Schlepper – Fahrzeuge, die Anhänger ziehen aber selbst keine Lasten transportieren.
S2 Hubstapler und Deichselstapler – Niederhubstapler können Lasten nur in geringe Höhe heben. Für das Heben in grössere Höhe sind Deichselstapler mit einem Hubmast ausgerüstet. Diese steuert der Staplerfahrer über eine Deichsel während er das Gerät zu Fuss begleitet. Es gibt jedoch auch Ausführungen mit einer Fahrerstandplattform.
Suva anerkannte Staplerprüfung Schweiz
Eine gründliche Ausbildung können angehende Staplerfahrer bei uns, der Swiss Logistics Academy AG, durch die angebotenen Staplerkurse für die verschiedenen Stapler Klassen erhalten. In einem 4-tägigen Grundkurs erwerben sie die theoretischen Kenntnisse sowie eine praktische Erfahrung, die an den modernsten Geräten trainiert wird. Der Abschluss ist die Suva anerkannte Staplerprüfung. Wird diese Suva anerkannte Staplerprüfung erfolgreich absolviert erhält der Kursteilnehmer seinen Staplerführerschein und somit seine Berechtigung.
Für erfahrene Staplerfahrer gibt es weitere Kurse, die erforderlich sind, um spezielle Geräte, wie Hubstapler und Teleskopstapler bedienen zu dürfen. Diese Geräte stellen aufgrund ihrer Konstruktion besondere Anforderungen an die sichere Bedienung.
Die Logistikbranche bietet ein breites Spektrum an Jobs. Gut ausgebildete Staplerfahrer und Chauffeure sind begehrt. Logistik Kurse bei uns decken diesen Bereich sehr gut ab. Auch über die Grenzen der Logistikbranche hinaus kann die
Gabelstaplerprüfung ein Plus bei der Bewerbung darstellen. Zum Beispiel im Detailhandel mit eigenem Lager, in der Baubranche oder anderen Handwerksbetrieben, bei denen Stapler zum Einsatz kommen. Prüfen Sie bei Interesse auch gerne die offenen Stellen bei der Sulser Group.
Alle unsere Staplerkurse sind von der Suva für die Staplerprüfung anerkannt und werden in den eigenen, modern eingerichteten Ausbildungszentren durchgeführt.Schweizweit stehen Ihnen 6 Ausbildungszentren zur Verfügung, auch ganz in Ihrer Nähe. Auf Wunsch können die Kurse aber auch in Ihren eigenen Betriebsstätten und an den firmeneigenen Fahrzeugen abgehalten werden.